Spielmannszug trifft Chor
Ungewöhnliche Kooperation begeistert das Publikum
Auf die Fotoausstellung und das Rosengartenkonzert folgte als dritter und letzter Akt der Jubiläumsfeierlichkeiten des Spielmannszuges „Klingendes Spiel“ Seppenrade am Sonntag in der Aula der Sekundarschule Lüdinghausen ein Gemeinschaftskonzert mit dem Chor „vielsam“ aus Selm. Vor fast ausverkauften Rängen eröffnete der Spielmannszug anlässlich seines 70-jährigen Bestehens das Konzert mit dem Marsch „Wien bleibt Wien“. Nach einer Begrüßung durch Moderator Klaus Bücker und den ersten Vorsitzenden Benedikt Lütke Volksbeck übernahm der Chor vielsam unter der Leitung von Gero Kunisch die erste Hälfte des Konzertprogramms und präsentierte mit „Eye oft the Tiger“ als erstes den Titelsong aus dem Kinofilm Rocky III.
Jasmin Asemann, sowohl als Bass-Flötistin im Spielmannszug als auch als Sängerin im Chor aktiv, hatte den jungen Chor aus der Nachbarstadt bei der Suche nach Partner für das Jubiläumskonzert ins Gespräch gebracht und sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch die Instrumentalisten von der Idee überzeugt. Die ungewöhnliche Kooperation funktionierte und bot dem Publikum ein facettenreiches Musikprogramm. „Vielsam ist das Gegenteil von einsam“ betonte Asemann und lud interessierte Sängerinnen und Sänger zum Mitwirken im Chor ein. Besinnlich wurde es dann mit den Liedern „In stiller Nacht“ und „Von guten Mächten“, die vom Chor gefühlvoll interpretiert wurden. Stimmungsvoll ging es weiter mit den Welterfolgen „I am what I am“ von Gloria Gaynor und „My love is your Love“ von Whitney Houston. Mit „Nessaja“, der Schildkröte, die nie erwachsen sein wollte, aus dem Musical Tabaluga von Peter Maffay endete die erste, vom Chor vielsam gestaltete Hälfte des Konzerts.
Mit der Titelmelodie der gleichnamigen Fernsehserie „A-Team“ starteten die Musiker des Spielmannszuges unter der Leitung von Mareike Voges schwungvoll in die zweite Hälfte des Programms. Bürgermeister Ansgar Mertens überbrachte den Spielleuten die Grüße und ein Geschenk der Stadt Lüdinghausen und zeigte sich erfreut über die hervorragenden musikalischen Darbietungen des Spielleuteorchesters. In einem Jubiläumsjahr dürfen Ehrungen nicht fehlen. Für ihre zehnjährige aktive Mitgliedschaft wurden Nele Breuer, Pia Hagemann, Josefine Hartweg, Moritz Hülk und Maren Vormann mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die anwesenden Gründungsmitglieder Berni und Karl Krusel sowie Alfons Willmer erhielten als Dank für ihr langjähriges Wirken im Verein vom Bürgermeister einen Blumenstrauß überreicht. Tambourmajor und ebenfalls Gründungsmitglied Walter Niehues musste aus gesundheitlichen Gründen dem Konzert fernbleiben.
Fortgesetzt wurde der musikalische Teil des Programms mit dem Konzertmarsch „Maiestas Avium“. Mit „El Dorado“ folgte ein Medley aus unterschiedlichen lateinamerikanischen Melodien und Rhythmen. Beeindruck zeigte sich Klaus Bücker von den Darbietungen von Marius Hülk auf dem Xylophon. Bei den Filmmelodien von „Mary Poppins“ hatten viele Zuhörer sicherlich das mit magischen Fähigkeiten ausgestattete Kindermädchen aus dem Welterfolg von Walt-Disney vor Augen. Eine kurze Veränderung auf der Bühne nutze dann Klaus Bücker für ein kurzes Interview mit den Spielleuten Franz-Josef Tintrup und Christian Vondenhof, die launig Einblicke über ihre Zeit im Spielmannszug gaben.
Ihren ersten Auftritt vor großem Publikum hatte danach die Schülergruppe vom Klingenden Spiel mit den Liedern „Der Kuckuck und der Esel“ sowie „Pippi Langstrumpf“. Ein schwerer Amboss stand im Mittelpunkt der anschließenden „Feuerfestpolka“ von Josef Strauss. Dieses ungewöhnliche Instrument wurde von Daniel Geismann und von Dirigentin Mareike Voges bedient. Eine Premiere boten alle Akteure ihrem Publikum beim großen gemeinsamen Finale. Erstmals performte der Spielmannszug mit einem Chor und umgekehrt. Und für diesen Auftritt wurde ein ganz besonderer Titel ausgesucht – „Laut sein“ von der Band Maybebop. In dem Song geht es darum, seine Stimme gegen Hass, Wut und Hetze zu erheben, in der heutigen Zeit wichtiger denn je, damit dass, was einmal war, nicht nochmal geschieht. Der überzeugende Vortrag aller Akteure wurde mit lang anhaltendem Applaus des Publikums belohnt. Abschließend lud der Spielmannszug alle Gäste am Weihnachtsmarkt-Sonntag zum diesjährigen Weihnachtskonzert des Spielmannszuges in die Kirche St. Dionysius ein.
(Pressemitteilung des Spielmannszugs „Klingendes Spiel“ Seppenrade, mit freundlicher Genehmigung)